„Ich hatte Lust zu zeigen, was in mir steckt.“

Am vergangenen Wochenende holte Alexandra Plaza den Hochsprung-Titel bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund. Als einzige überspringt die von Brigitte Kurschligen trainierte LT-Athletin die 1,86m. Es ist ihre erste Goldmedaille im Aktiven-Bereich -entsprechend groß war die Freude. Gefeiert wurde mit einem leckeren Burger. Wir haben Alexandra ein paar Fragen zu ihrem Sensations-Wettkampf gestellt.

Was hast du als erstes gedacht, als du die 1,86 übersprungen hast? Zu welchem Zeitpunkt im Wettkampf war klar, dass du den Titel holst?

Alexandra Plaza: „Da ich vor Christina Honsel gesprungen bin, musste ich noch ihren dritten Versuch abwarten. Als sie diesen dann nicht geschafft hat, wusste ich, dass ich Deutsche Meisterin bin. Wenn man alleine im Wettbewerb ist, darf man sich die nächste Höhe ja aussuchen, für mich war direkt klar dass ich die 1,90m auflegen lasse. Meine Bestleistung von 1,88m „nur“ zu egalisieren kam für mich nicht in Frage, und 1,89m ist eine Zwischenhöhe, die braucht man gar nicht auflegen lassen wenn man auch direkt 1,90m springen kann. Meine Trainingsleistungen haben auch dafür gesprochen, dass das keine utopische Höhe für mich ist.“ 

Wie zufrieden warst du mit deinen Sprüngen? Wie zufrieden war deine Trainerin mit deinem Wettkampf?

A.P.: „Mit den Sprüngen an sich bin ich tatsächlich nicht so zufrieden. Ich war technisch instabil, mein Anlauf hat nicht wirklich gut gepasst. Das ist auch das Feedback von Brigitte. Hätte ich noch 2-3 Wettkämpfe mehr machen können, also mehr Sprünge unter Wettkampfbedinungen absolviert, hätte sich eine stabile Technik noch mehr festigen können, und eventuell wären dann auch die 1,90m liegen geblieben.“

Wie lief deine Vorbereitung? Welche Herausforderungen haben sich wegen Corona ergeben?

A.P.: „Am Anfang des Lockdowns war die Halle ja noch geschlossen und ich habe bei mir zu Hause auf dem Feld trainiert. Auch im weiteren Verlauf musste ich immer wieder aufs Feld ausweichen da die vorgeschriebenen Trainingszeiten von 18-20 Uhr nicht immer in meinen Arbeitsalltag gepasst haben. Für das Technik Training bin ich einmal die Woche nach Wattenscheid oder Dortmund gefahren, ich wurde dort mit ins Hygiene Konzept aufgenommen und durfte dort mit meiner Trainerin Brigitte trainieren.“ Somit war es keine optimale Vorbereitung, aber ich habe das beste draus gemacht!“

Viele Athleten haben auf die Hallensaison verzichtet. Warum hast du dich entscheiden, zu starten?

A.P.: „Ich war gesund, fit uns hatte total Lust zu zeigen was in mir steckt. Es gab zwischendurch einige Hürden, ich durfte aufgrund meines nicht vorhandene Kaderstatus nicht an allen Wettkämpfen teilnehmen, das hat mir ein bisschen den Wind aus den Segeln genommen. Aber als klar war, dass ich bei den Deutschen Meisterschaften starten darf, wusste ich, dass ich die Saison so gut es geht durchziehen werde.“

Wie hast du deinen Titel gefeiert?

A.P.: „In der warmen Februar Sonne mit einem fetten Burger und einem Corona Bier in der Hand. Es ist ja kein Geheimnis, dass Hochspringer ein bisschen auf das Gewicht achten müssen, somit habe ich die letzten Wochen auf einiges Schmackhaftes verzichtet. Das habe ich mir am Sonntag dann gegönnt! „

Wie sehen deine Pläne für die Sommersaison aus?

A.P.: „In der Sommersaison werde ich so viele Wettkämpfe mitnehmen wie ich nur kann. Mit fehlt die Stabilität im Wettkampf, da es eine ganz andere Anspannung als im Training ist. Die Deutschen Meisterschaften um Juni werden dann erstmal der nächste Höhepunkt sein, bis dahin will ich zeigen, dass ich eine 1,90m Springerin bin!“

 

 

Foto: Axel Kohring, BEAUTIFUL SPORTS