Mit den 66. Deutschen Hallen-Meisterschaften der Leichtathleten steht der nationale Höhepunkt der Wintersaison vor der Tür. Das Leichtathletik-Team Deutsche Sporthochschule Köln ist mit zahlreichen Teilnehmern vertreten – wir schauen von Wettbewerb zu Wettbewerb und beleuchten die Chancen.
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Männer, 400m(Halbfinals, Samstag ab 14.55 Uhr, Finale, Sonntag 14.20 Uhr)
Flo Weeke war in den vergangen drei Jahren Fünfter, Dritter und Vierter über seine Spezialstrecke bei der Hallen-DM. In dieser Saison hält ihn sein Fuß hartnäckig von Zeiten unter 48 Sekunden ab. Und die braucht es für einen aussichtsreichen Kampf ums A-Finale der besten sechs Läufer. Die Achillessehne schmerzt. Aber da sie wohl nicht die Ursache aller Probleme ist, wird er wohl nicht im Einzel, vielleicht aber in der 4x200m-Staffel zum Einsatzkommen.
Männer, Dreisprung(Finale, Samstag ab 12.15 Uhr)
Was passiert, wenn sich David Kirch im Dreisprung mal so richtig trifft? Im vergangenen Jahr war der Neuzugang in Dortmund Dritter der Hallen-DM mit seiner Bestleistung von 15.62m. In dieser Saison steht er bei 15.30m und damit an fünfter Stelle der Meldeliste. Prognose: Kommt er an seine Hallen-Bestleistung ran, dann springt er um eine Medaille mit. Aber nur dann.
Männer, 4x200m (Finals, Sonntag ab 15.55 Uhr)
Im Vorjahr verpasste das LT-Quartett nur um 4/100Sekunden als Vierter der acht startenden Teams eine Sensationsmedaille. Das hatte sicherlich auch damit zu tun, dass die großen Favoriten aus Leverkusen und Wattenscheid nicht ins Ziel kamen. Zumindest Dennis Horn, Marc van Rechtern und Michel Richert sind wieder am Start. Dazu kommen vielleicht Florian Weeke oder Felix Thurn, oder… – Coach Jörg Kölsch wird es richten. Beim Staffel-Lotto sind eh Vorhersagen schwierig. Aber mit Meldeplatz neun unter zehn Team kann es eigentlich nur nach vorne gehen. Wenn die LT-Männer ins Ziel kommen.
Frauen, 200m(Halbfinals, Sonntag ab 12.50 Uhr, Finale 14.35 Uhr)
Von der vierten Stelle der Meldeliste geht Felicitas Ulmer über 200m in den Wettkampf. Ihr zur Seite stehen werden von LT-Seite Christine Salterberg und Laura Großhaus. Unser Tipp: Eine läuft ins Finale. Sollte es bei mehr als 18 Teilnehmerinnen ein zweites Finale geben, dann laufen alle drei zwei Rennen. Die beiden Finalläufe werden dann als gleichberechtigte Zeitfinals ausgetragen. Sagt die Ausschreibung – und das gilt auch für die 400m.
Frauen, 400m (Halbfinals, Samstag, ab 14.20 Uhr, Finale, Sonntag 14.10 Uhr)
Sechs erfüllte Hallen-DM-Normen in einer Disziplin sind wahrscheinlich LT-Vereinsrekord. So könnte das LT ein Drittel aller Starterinnen stellen. Schon schön. Ablaufen soll es aber so: Nelly Schmidt wird über die 400m mit der viertbesten Vorleistung ins Rennen gehen, dazu kommen mit Laura Marx (8.) und Lena Naumann (9.) zwei, die auf jeden Fall ebenfalls um einen Platz im Finale des besten sechs laufen können. Julia Bakker ist in der Rolle der Außenseiterin unterwegs – und auf der Jagd nach ihrer Bestleistung. Wenn es normal läuft, belegen am Ende Nadine Gonska, Hannah Mergenthaler (beide Mannheim) und Laura Müller (LC Rehlingen) die Medaillenränge. Aber was heißt das schon, wenn soviel LT-Power unterwegs ist.
Frauen 1.500m (Halbfinals, Samstag ab 13.15 Uhr, Finale, Sonntag 15 Uhr)
Linda Wrede hat sich in den vergangenen Jahren als Stammgast in den Endläufen der nationalen Titelkämpfe etabliert. Aktuell muckert zwar immer wieder der Rücken, aber wenn er mal die „Klappe hält“, dann ist die Vorjahres-DM-Achte in der Lage, ihren Endlaufeinzug zu wiederholen.
Frauen, Dreisprung(Finale, Samstag ab 14.05 Uhr)
400m Hürden-Meisterin Christine Salterberg hat sich bei ihrer Dreisprung-Premiere gleich für die Hallen-DM mit 12,50m qualifiziert. Aber gute Nachricht für Vereinsrekordhalterin Michaela Eggers, ihre 13,20m aus dem Jahr 2008 sind zumindest in Leipzig nicht gefährdet. Obwohl Chefcoach Andy Gentz auch Dreisprung definitiv kann – und Christine offensichtlich auch, wird der Sprung nicht wahrgenommen.
Frauen, Hochsprung(Finale, Sonntag ab 12 Uhr)
Sie ist die Stehauf-Frau. Fröhlich zieht Alexandra Plaza ihres Weges. Fernab von Ambitionen der vergangenen Jahre hat sich „Ola“ nach der DM-Teilnahme im Sommer 2018 auch das Startrecht in Leipzig mit 1,78m geholt. Dazu kamen auf dem Weg der Nordrhein- und der NRW-Titel. Was nun in Leipzig herauskommen mag, eigentlich zweitranging. Ola wird den Wettkampf auf alle Fälle genießen.
Frauen, 4x200m(Finals, Sonntag ab 15.40 Uhr)
Wäre es vier Stadionrunden draußen, dann wären die LT-Starterinnen sicherlich Topfavorit, aber bei halber Strecke sind es die anderen. Vorjahresmeister TV Wattenscheid, Vize MTG Mannheim, Bayer Leverkusen, LC Paderborn. Es kommt immer darauf an, wer dann tatsächlich auf der Bahn stehen wird. Im Vorjahr wurden Christine Salterberg, Lena Naumann, Nelly Schmidt und Laura Marx Fünfte in 1:37,59min. Sie werden auch diesmal mit dabei sein. Aber da das LT zwei unter den gemeldeten 12 Staffeln am Start haben wird, und auch Felicitas Ulmer, Laura Großhaus, Julia Bakker sowie Laura Voss schnell 200m laufen können, wird sich die Staffelaufstellung erst am Schluss der beiden Leipzig-Tage ergeben. Wer hat noch welche „Körner“ zu bieten? Die Trainer werden es erkennen müssen.
Hallo Leichtathletik-DM! Laura Marx. Foto: Beautiful Sports I Axel Kohring