Friederike bei Olympia – Links zuerst, Katalog der Ziele im Kopf und wie die Leichtathletik zu ihr kam

Am kommenden Samstag (MESZ 1.40 Uhr/Ortszeit Rio 20.40 Uhr ) schlägt ihre Stunde, dann werden  Friederike Möhlenkamp und Lara Hoffmann mit der 4x400m-Staffel um den Einzug ins Olympische Finale laufen. In einem kurzen Fragebogen bringen wir euch die beiden Olympiateilnehmerinnen des LT DSHS Köln etwas näher. Viel Spaß!

Name: Friederike Möhlenkamp

Woher kamen deine ersten Spikes? Erzähle uns kurz die Geschichte
Meine ersten Spikes habe ich bei meinem damaligen Verein, dem SC Falke Saerbeck, ausgeliehen. Dort gab es einen Schuh-Fundus und ein für mich passendes Paar war übrig…

Durch wen bist du zur Leichtathletik gekommen? Wie alt warst du?
Eigentlich war es anders herum: Die Leichtathletik ist zu mir gekommen. Als Kind war ich sehr aktiv und kaum zu ermüden. Deshalb schickten meine Eltern mich bereits mit 7 Jahren in die „Kinderlaufgruppe“ meines Heimatvereins, wo ich zunächst einige Volksläufe absolvierte. Mit der Zeit entwickelte sich der Verein mehr und mehr in Richtung Leichtathletik und das Training wurde vielseitiger. Diesen Weg bin ich einfach mitgegangen und schnell fiel auf, dass ich in der Koordination und der Sprintschnelligkeit Talent habe.

Welcher Trainer hat dich bisher am meisten beeinflusst und warum?
Diese Frage ist schwierig zu beantworten. Ich hatte in meiner Karriere nicht viele verschiedene Trainer und bin der Meinung, dass jeder in der entsprechenden Phase der absolut Richtige für mich war und ist. Peter Seiffert hat mich zu einer reifen Athletin ausgebildet und hatte es sicher nicht immer leicht mit mir. Ihm verdanke ich sehr viel. Andreas Gentz hat mit mir gemeinsam ein neues Projekt in Angriff genommen und mich in der Frauenklasse in die deutsche Spitze geführt. Er ist in meinem derzeitigen Trainingsalltag mein ständiger Begleiter und ist im Gesamtpaket aus Training, Physiotherapie und Umfeld für meine Erfolge der letzten Jahre verantwortlich.

Dein persönliches Ziel im Sport?
Es ist nicht ein Ziel. Ich habe einen persönlichen kleinen Katalog mit sportlichen Zielen im Kopf, die ich in meiner Karriere erreichen möchte. Hinter einige von ihnen konnte ich in den vergangenen Jahren bereits einen Haken setzen, andere stehen noch aus. Diese motivieren mich täglich hart zu trainieren

Was kannst Du neben der Leichtathletik noch besonders gut?
Ich kann nicht einmal in der Leichtathletik besonders viel außer schnell geradeaus und um die Kurve laufen, haha. Ich denke, ich bin ein sehr sozial eingestellter Mensch, der auf seine Lieben Acht gibt und bemüht ist, für alle da zu sein. Außerdem bin ich an gesunder Ernährung interessiert und versuche meine Kochkünste weiter zu verbessern.

Hast Du ein Ritual /einen Glücksbringer?
Früher waren es die Spaghetti Bolognese von meinem Vater am Vortag des Wettkampfes. Das lässt sich heute nicht mehr so leicht realisieren. Trotzdem esse ich dieses Gericht meist auch heute noch am Abend vor dem Wettkampf oder mittags am Wettkampftag. Zudem ziehe ich mir – soweit ich mich erinnern kann – den linken Spike schon immer zuerst an.

Gibt es ein Ereignis, Zitat, Film, Musik oder Bild, das dich in deinem Sport inspiriert und begleitet?
Die olympischen Spiele 2000 in Sydney. Ich durfte damals bis nachts aufbleiben und sie mir im Fernsehen ansehen. Das war der Zeitpunkt, an dem sich der Traum von der Teilnahme bei den Olympischen Spielen in meinem Kopf festgesetzt hat…

Nenne uns deinen Lieblingsplatz in Köln…
Das Café Oliveri am Medizinercampus fällt mir da im ersten Moment ein. Damit verbinde ich für mich wichtige Ruhepausen und schöne Stunden.

In welchem Stadion/auf welcher Laufbahn/bei welchem Meeting muss man als Leichtathlet unbedingt gelaufen/gestartet sein?
Ich bin sehr stolz darauf schon einmal im Berliner Olympiastadion gerannt zu sein. Damals, bei den deutschen Jugendmeisterschaften 2008, waren die Ränge sehr überschaubar belegt, aber es war dennoch etwas Besonderes. Deshalb kann ich mir vorstellen, dass das ISTAF ein super geniales Meeting ist. Spätestens seit dieser Saison ist mein Lieblingsmeeting allerdings die Sparkassen Gala in Regensburg. Dort bin ich bislang immer Bestzeit gelaufen und verbinde einschneidende Momente und Emotionen meiner Karriere mit diesem Ort.

Welche Beruf wirst/willst du später ausüben?
Ich studiere Humanmedizin. Deshalb werde ich in ein paar Jahren hoffentlich eine gute Ärztin sein.

Foto: Beautiful Sports I Axel Kohring