116. DM – viele Starter, viele Chancen

Mit großem Tross von13 Einzelstartern und fünf Staffeln brechen die Athleten des Leichtathletik-Teams Deutsche Sporthochschule Köln zu den 116. Deutschen Meisterschaften am kommenden Wochenende in Kassel auf. „Sowohl in der nationalen Spitze als auch direkt dahinter haben wir zugelegt“, beschreibt Sportdirektor Dr. Norbert Stein die aktuelle Entwicklung – und freut sich wie die Schar der Begleiter auf spannende Wettkämpfe, die von der Jagd nach persönlichen Bestleistungen, Finalteilnahmen, Medaillen und internationalen Plätzen alles bieten werden.

Herausragend ist dabei das LT-Angebot über die 400m. Friederike Möhlenkamp als aktuell zweitschnellste deutsche Läuferin hat ebenso wie Hallenmeisterin Lara Hoffmann Chancen auf einen Podiumsplatz – vor allem Bronze ist in Reichweite. Vielleicht verkürzt eine der beiden sogar noch den Abstand zur EM-Einzelnorm von 52,30s. Möhlenkamp fehlen momentan nur 25/100s. Möglicherweise taucht im Endlauf mit Lena Naumann sogar noch eine dritte LT-Läuferin auf. Auszuschließen ist das nicht, rechnen sollte man mit alldem aber auch nicht. „Auf jeden Fall sind alle fit. Ich freue mich aufs Wochenende“, sagt Cheftrainer Andreas Gentz.

Dazu kommt mit Katrin Schmidt eine weitere LT-Starterin. Wie auch immer, die ersten fünf Läuferinnen des Finales werden sicherlich die besten Chancen auf einen Staffeleinsatz bei der EM in Amsterdam besitzen. Am Sonntagabend wissen alle mehr – vor allem nach der abschließenden 4x400m-Staffel der Frauen, die Köln sicherlich mindestens als Mitfavoriten sieht. Bei den Männern ist Flo Weeke dagegen in Einzelkämpfer-Position und mit Außenseiterchancen aufs Finale – falls es ihm gelingt, seine Bestzeit von 47,83s noch zu drücken.

Über 400m Hürden ist zu allererst Christine Salterberg in der Position der Jägerin. Sie hat sich in den vergangenen Wochen stetig entwickelt – und steht kurz davor, in den Bereich ihrer Bestleistung von 57,65s laufen zu können. Gelingt ihr das, kann sie eventuell sogar um den Kampf um die Medaillen eingreifen. Bei den Männern ist Michel Richert zu nennen, der im Vorlauf eine 52er-Zeit samt Bestleistung anpeilt.

Spannend wird es, am Samstag den Weg von Robert Polkowski über die 100m der Männer zu verfolgen. Die aktuelle Entwicklung macht ihn erstmals zu einem Finalkandidaten – und vielleicht läuft der Vierte der Hallen-DM sogar wieder in diesen Bereich. Mit Julian Reus, Alexandro Platini Menga und Lukas Jakubczyk scheinen die ersten drei DM-Plätze vergeben – dahinter ist es offen. Zumal Polkowski in den vergangenen Wochen gezeigt hat, das mit ihm zu rechnen ist. Vor zwei Jahren fehlte im 1/100s zum Endlauf mit 10,35s. Seine Bestleistung steht bei inzwischen bei 10,33s aus 2015. In Kassel könnte sie erneut fallen, schließlich war er in der Halle in Leipzig auch auf den Punkt präsent.

Und dann wäre da ja noch der Hochsprung mit Alexandra Plaza. Die deutsche Vizemeisterin von 2014 ist auch diesmal in der Lage, vorne anzugreifen. Und über 300m Hindernis wird es sogar ein Premiere geben: Noch nie waren LT-Läufer oder Läuferinnen bei einer DM über diese Strecke vertreten, jetzt starten mit den Schwestern Linda und Marina Wrede gleich deren zwei. Große Freude auch für den jungen Diskuswerfer Rafael Valléry, er darf sich als einer der jüngsten Starter im Feld mit den Harting-Brüdern duellieren.

Die LT-Starts: 100m: Robert Polkowski, 400m: Friederike Möhlenkamp, Lara Hoffmann, Lena Naumann, Katrin Schmidt, Florian Weeke. 400m Hürden: Christine Salterberg, Kim Schmidt, Michel Richert. 3000m Hindernis: Linda Wrede, Marina Wrede, Hochsprung: Alexandra Plaza. Diskus: Rafael Valléry.

4x100m: Daniel Kölsch, Luca Willmann, Robert Polkowski, Jens Fassbender, Florian Weeke. 4x400m: Florian Weeke, Michel Richert, Luca Willmann, Leon Gass, Pascal Fuhrmann. 4x400m: Friederike Möhlenkamp, Lara Hoffmann, Christine Salterberg, Lena Naumann, Kim Schmidt, Katrin Schmidt, Laura Voß, Luisa Jüngerink, Carlotta Schraub, 4x400m U20: Lea Hagen, Laura Marx, Hannah Großmann, Katharina Camminady, Eline Claeys.

Das Bild zeigt Lara Hoffmann (l.) und Friederike Möhlenkamp im Duell in Rehlingen. Foto: Beautiful Sports I Axel Kohring.