25 Jahre LT – Wir feiern Digital

In diesem ungewöhnlichen und verrückten Jahr feiert unser Verein sein 25jähriges Bestehen. Ein Anlass, den wir gern mit euch zusammen gebührend gefeiert hätten. Doch das ist, wie so vieles Andere, nicht möglich. Ihr habt uns in diesem Jahr stolz gemacht, habt trainiert, als man es eigentlich nicht konnte, habt kreative Alternativen gefunden, euch online verbunden und die Motivation nicht verloren. Wir versprechen euch: unser Jubiläum holen wir nach! Bis dahin möchten wir mit euch zusammen auf 25 Jahre LT zurückblicken. Und weil gerade alles digital stattfindet, wollen wir unser „Schwelgen in Erinnerungen“ ebenfalls digital veranstalten. Ab Januar werden wir in loser Folge Fotos und Geschichten aus den 25 Jahren auf Social Media veröffentlichen. Falls ihr also tolle Fotos und kleine Anekdoten habt, schickt diese gerne an info@lt-dshs-koeln.de 

Wir freuen uns sehr, wenn ihr mitmacht oder auch nur mitlest!  

 

Nicht vorenthalten wollen wir euch einen Text, den Norbert Stein verfasst hat – denn wer könnte 25 Jahre LT besser zusammenfassen als er.

„In diesem nicht nur, aber auch besonders für den organisierten Sport außerordentlichen Jahr feiert eine Institution unter dem Dach der Sporthochschule ihr 25jähriges Jubiläum, eher still, aber nicht minder stolz, vor allem aber gänzlich anders als geplant. Die Rede ist vom „Leichtathletik-Team Deutsche Sporthochschule Köln e.V.“, vielen bekannt unter dem Kürzel „das LT“.

Dem Beispiel namhafter Universitätsstädte folgend, wurde seinerzeit die Idee einer Vereinsgründung von Dozenten des Fachgebiets Leichtathletik vorangetrieben, tatkräftig unterstützt vom damaligen Rektorat unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Joachim Mester. Die Hochschulleitung sah in dem Projekt „vor allem auch eine Chance zur weiteren Profilbildung der DSHS Köln“, wie in einem späteren Beitrag in der Hochschulzeitung KURIER nachzulesen war. Die Motoren der Idee, Dr. Wolfgang Ritzdorf, Dr. Norbert Stein und Rolf Herings hatten vor allem die vielfachen Nachfragen wettkampftreibender Studierenden vor Augen, die gerne ihre sportliche Heimat in einem hochschuleigenen Verein sehen wollten, mit „dem Tempel auf der Brust“.

Was zunächst als ein rein „akademischer Sportverein“ angedacht war, entwickelte sich schon bald zu einem normalen, vereinsgebundenen Zusammenschluss von Leichtathleten und Leichtathletinnen aller Altersklassen, ein Konstrukt, welches bis heute Bestand hat und fest etabliert ist im regionalen und nationalen Sportgeschehen.

Im Juni 1995 wurde in einer Gründungsversammlung im Rektoratsbüro der DSHS der Grundstein für eine bis heute andauernde Erfolgsgeschichte gelegt. Den juristischen Segen erhielt der Hochschulclub unter dem ersten gewählten Vorstand dann im September besagten Jahres, um fortan studierende Leistungssportler und -sportlerinnen ans Team binden zu können. Für die nicht unerhebliche Anschubfinanzierung des zunächst noch als „Horst-Dassler-Team“ titulierten Vereins sorgte Suzanne Dassler-Werlé, Tochter von adidas-Firmenchef Horst Dassler, über die Sportstiftung ihres verstorbenen Vaters. Sie übernahm dann auch die Präsidentschaft bis zu ihrem Rückzug im Jahr 1997. Bereits in diesen ersten zwei Jahren fanden namhafte Athleten und Athleten den Weg zum „HD-Team“, zum Beispiel der im Zehnkampf sehr erfolgreiche Martin Otte und Dietmar Koszeweski, international renommierter Hürdensprinter.

Ab 1997 stand Jürgen Roters, ehemaliger Deutscher Jugendmeister über 1500m, Polizeipräsident in Köln, später Regierungspräsident und Oberbürgermeister in der Domstadt, dem nunmehr in „LT DSHS Köln“ umbenannten Verein vor. Seit dieser Zeit öffnete sich das noch junge Team allen Altersklassen. Besonderes Gewicht wurde dabei auch auf die Talententwicklung im Nachwuchs gelegt, abzulesen etwa an Melanie Chrzans Top-Platzierungen bei den nationalen Jugendmeisterschaften im Sprint und Weitsprung.

Bald schon etablierte sich das „LT“ zu einer bekannten Marke in der regionalen und nationalen Wettkampfleichtathletik. Aber auch international wurden beachtliche Erfolge eingefahren bis hin zu Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen. Tim Lobinger, exzentrischer Top-Sportler, knackte im LT-Trikot als erster Deutscher im Stabhochsprung die magische 6m-Marke. Kirsten Bolm, WM-Teilnehmerin und Deutsche Meisterin sorgte für Furore über die kurze Hürdendistanz. Ebenso ihre Disziplinkameradin und mehrfache Deutsche Junioren-Meisterin Ingeborg Leschnik. Das Mehrkampfteam der Männer um den Deutschen Meister Matthias Spahn errang nicht nur einmal den Titel des Deutschen Mannschaftsmeisters, um nur einige der herausragenden Erfolge zu nennen.

Aber auch im Paralympischen Sport war das Spoho-Team eine Zeit lang gut vertreten, so z.B. durch den Paralympics-Finalisten Drazen Boric im Rollstuhlsport.

Weiteren Aufschwung erlebte das Team durch das 2006 erbaute NetCologne-Stadion, benannt nach dem Hauptsponsor des LTs, der seit den Anfängen und bis heute unterstützend an der Seite des Vereins ist. Lange Zeit bildete das „NetCologne-Domspringen“, ein international top-besetztes Stabhochsprung-Meeting auf dem Roncalli-Platz im Schatten der Kölner Kathedrale ein High-light

im Sportkalender der Stadt. Inzwischen wurde das jährliche Ereignis als „Flutlicht-Springen“ neben weiteren Meetings auf den Campus der Hochschule geholt.

Nach einer professionell begleiteten Leitbildentwicklung bekennt sich das LT DSHS auch in den letzten Jahren zum leistungsorientierten Wettkampfsport. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Sprintdisziplinen in all ihren Facetten. Daher ist es nicht verwunderlich, dass neben herausragenden Einzelergebnissen der jüngeren Vergangenheit vor allem auch zahlreiche Erfolge in den Staffelwettbewerben ein Aushängeschild des Vereins sind. 

Stolz ist man beim LT als reiner „Einspartenverein“ auf inzwischen knapp 600 Mitglieder, viele davon in den Kinder- und Jugendklassen, die von derzeit 23 qualifizierten Trainerinnen und Trainern, die zumeist der DSHS entwachsen sind, betreut werden. Eine Besonderheit stellt daher auch der enge, per Vertrag besiegelte Bezug zur Ausbildung der Sportstudierenden dar, der sich auf zahlreiche Praktika, Teilnahmen an wissenschaftlichen Untersuchungen und Arbeitsfelder für Absolventen und Absolventinnen begründet.

Und nicht zufällig schließen sich dabei Kreise:  im gerade neu gewählten Vorstand um Dr. Norbert Stein als inzwischen Präsident des Vereins sind nun ehemalige Athleten des Spoho-Teams aktiv: Miguel Rigau, zu seiner Aktivenzeit erfolgreicher Viertelmeiler und Anna Nentwig, frühere Spezialistin über die 100m-Hürdendistanz, stellen sich ab sofort mit Begeisterung in den ehrenamtlichen Dienst des LTs.

Wie alle Amateursportvereine durchlebt das LT gerade eine fordernde Zeit. Vor allem der Corona-bedingte Wegfall der seit Jahrzehnten etablierten Laufevents, so u.a. des Zoolaufs und des Nikolauslaufs und die damit ausbleibenden Einnahmen bereiten den Vereinsverantwortlichen große Sorgen. Auch das beliebte Sommercamp des LT, bereits 1998 als eines der ersten Feriensportprogramme in Köln eingeführt, kam im Jubiläumsjahr des Vereins nicht zur Austragung.

Der Aufbruch in die hoffentlich nächsten 25 Jahre kann nur besser werden, so resümiert der Vereinspräsident das „verlorene Jahr“. „Wir planen ganz fest mit all unseren Aktivitäten, den Sportfesten, den beliebten Laufevents, vor allem aber dem ungestörten Training und dem Wettkämpfen unserer Mitglieder, und das hoffentlich bald schon“, so Stein.

Vor allem aber soll das Vereinsjubiläum 2021 in einem würdigen Rahmen nachgeholt werden.

Bis dahin ist geplant, alle Aktiven, Ehemaligen und Freunde des Teams durch kurzweilige Beiträge zur bewegten Vereinshistorie und durch längst vergessene Bilder in den Sozialen Medien zu unterhalten.“