Von Übach-Palenberg aus versetzt der Buirer die deutsche Kugelstoßszene in Aufregung

Mit einem einzigen Wettkampf hat Thomas Schmitt vom Leichtathletik-Team Deutsche Sporthochschule Köln die deutsche Kugelstoßer-Szene in helle Aufregung versetzt. Bei seinem traditionellen Freiluftstart in Übach-Palenberg („meiner Spielwiese“) bei Aachen steigerte der 26 Jahre alte Physikstudent aus Kerpen-Buir am Samstag seine persönliche Bestleistung über 19,44 und 19,94 im vierten Versuch auf 21,35m und damit um 228m Zentimeter. Platz acht der ewigen deutschen Bestenliste, aktuell rangiert er in der Weltjahresbestenliste sogar auf Rang zwei. Eine neue Dimension und eine sportliche Sensation. Für den Moment. Sportdirektor Norbert Stein: „Ich freue mich sehr für Thomas. Aber ich rate allen, konzentriert, sorgsam und möglichst entspannt mit der Leistung umzugehen.“ LT-Sprecher Jens Koralewski mit einem Augenzwinkern: „Man kann sagen, der Buirer Berg ist erstmals wirklich explodiert.“

In Übach-Palenberg stellte Thomas Schmitt 2008 auch seinen Jugendlandesrekord auf. Vor sieben Jahren hatte er die Kugel auf 19,75m gewuchtet und galt auf nationaler und internationaler Ebene durchaus als hoffnungsvolle Option auf die Zukunft. In den vergangenen Jahren hatten ihn jedoch eine Handverletzung und die Studienbelastungen an der Universität Köln an den nächsten Schritten gehindert. Zudem erfolgte die Umstellung auf die Drehstoßtechnik. Nun aber entschädigte das Gefühl eines „perfekten Stoßes“ (Thomas Schmitt) für die Mühen der zurückliegenden Jahre.

Thomas Schmitt kommentierte am Sonntag auf seinem Facebook-Account: „Ich möchte mich bei allen bedanken, die meine gestrige Leistung bereits hoch gewürdigt haben. Auch nach der ersten Nacht sind die 21,35 m bei mir noch nicht wirklich angekommen. Wie man auch an der Serie sieht kann ich auf solch grandiosen Leistungen keine Garantie geben. Somit möchte ich, dass ihr eure Erwartungen an mich nicht in den Himmel setzt, denn für mich wird es jetzt schwer genug in kommenden Wettkämpfen Ruhe zu bewahren. Auch die schon gesehenen Skeptiker kann ich verstehen. Ein Sprung von 19 m auf 21 m ist riesig. Man darf aber auch nicht vergessen, dass es 2 Jahre gedauert hat und eine Handverletzung immer noch genügend andere Trainingsinhalte zulässt. Und da wir alle sauberen Sport möchten, habe ich gestern schon eigenständig eine eMail an die (nationale Dopingagentur) Nada geschrieben und eine Kontrolle erbeten.“

Das Foto zeigt Thomas Schmitt und ist frei zur redaktionellen Verwendung bei Nennung Foto: Beautiful Sports / Axel Kohring